Mittwoch, 18. November 2020

Kleidung breiter-, enger machen. Galon- Streifen auf Sweatjacke einnähen, so geht es.






Hallo, heute verschönere ich meine Sweatjacke mit einem breiten Galonstreifen und gleichzeitig passe ich die Sweatjacke in der Breite an. Zwei seitlich angebrachte 8 cm breite Streifen  aus kontrastierendem Stoff lassen das Kleidungstück  modisch aussehen. 
Ziehe die Jacke an, öffne den Reißverschluss und messe einfach  wie viele cm Freiheit oder Überschuss Du bis zur perfekten Passform brauchst. Etwa 8 cm weiter darf meine Jäckchen schon sein, macht 4 cm pro Seite.
Lege die Jacke ganz flach auf einen Tisch. Messe die Länge der Seitennaht, hier 90 cm. Nun messe die Breite vom unteren Saum, es sind 5,5 cm und von Ärmelsaum, hier sind es 2,5 cm. Schneide nun zwei Streifen. Die Breite entspricht der gewünschten Breite des Galonstreifens, plus eine doppelte Nahtzugabe  
(8 cm  + 2 x 0,5 cm = 9 cm). 
Die Länge ist gleich  die Länge der Seitennaht, ich  gebe 2 cm Reserve dazu 
( 98cm + 2 cm = 100 cm) 
Schneide die Seitennaht einfach knapp ab.
Breite das Kleidungstück auf dem Tisch aus. Fange das Annähen des Streifens von der vorderen Seite an. Lege einen Streifen rechts auf rechts mit einem Abstand zu den seitlichen Kanten auf. Der Abstand wird bestimmt durch Breite des Galonstreifen    -  0,5 cm Nahtzugabe  - die 4 cm für Erweiterung der Umfang von Sweatjacke  
(8 cm - 0,5 cm - 4 cm  =  3,5 cm)

Wenn du Jacke enger machen möchtest dann solltest du die entsprechenden cm addieren.
Befestige den Streifen in dem gewünschten Abstand vom Saum bis zum Ärmel  mit Stecknadeln.
Steppe mit 0,5 cm Nahtzugabe ab.


Da der Ärmel gleich groß bleiben soll, muss der Streifen auf der rückwärtige Seite des Ärmels  mit gleichem Abstand wie eben befestigt sein. Dieser Abstand verringert sich auf 0 im Ärmelausschnitt. 

Von diesem Punkt aus bis zu unterem Saum befestigst du den Streifen bündig mit rückwärtige Seite der Sweatjacke.


Steppe die Naht mit 0,5 cm Nahtzugabe ab. 
 In gleicher Weise bearbeitest du den zweiten Streife.
Probiere nun die Jacke an und überprüfe die Passform.
Wenn du zufrieden bist, bearbeite die Schnittkanten mit dem einem Zick Zack-Stich.
Schneide anschließend entlang der Zick-Zack-Nahtrestlichen den Stoff ab


Stülpe nun den Ärmelsaum nach innen um und fixiere ihn mit Stecknadeln oder Klammern.



Nähe den Saum mit der Nähmaschine an. Versuche mit  der Nadel die ursprünglichen Naht zu treffen. Steppe eine zweite Naht parallel zur ersten, wie es im Original auch war.


Jetzt befestige den Saum am unterem Ende der Jacke mit Stecknadeln.



Steppe dann von der rechte Seite ab. Steppe eine zweite Naht parallel zu ersten wie es im Original war.
Fertig!

Mittwoch, 30. September 2020

JEANS enger machen OHNE NÄHEN

Hallo ihr Lieben, heute passe  ich eine Jeans in der Taille an, ohne zu nähen. 




Du benötigst: kleine Spitze Schere, festes Gurtband, große Bürotacker, Kombizange
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Ziehe die Hose an und messe den Umfang der Taille an der Gürtellinie.
Vorne hat die Jeans zwei Gürtelschlaufen. Schneide jeweils mit einer kleinen spitzen Schere hinter der Schlaufe eine kleinen Schlitz in die Innenseite. Die Außenseite muss unversehrt bleiben.

Messe nun den Abstand zwischen den beiden Schlitzen. Subtrahiere das Ergebnis vom Taillenumfang und addiere 4 cm Zugabe.  Das ist die Länge des Hilfsbandes. Suche dir ein Gurtband oder ein anderes festes Band, welches  schmäler als Bund sein sollte. Schneide ein Stück davon in der herausgefundenen Länge. 
Damit das Band nicht ausfranzt, halte die Schnittkante kurz über eine Flame  um sie zu verschmelzen.

Befestige an jedem Ende eine Sicherheitsnadel. Schiebe ein Ende mit Sicherheitsnadel in den Schlitz hinein.   Ziehe das Band durch den Tunnel. Beide Endstücke sollen 2 cm rausschauen. Du kannst das Ende des Bandes auch mit einer Heftnadel vor dem Tackern fixieren.

Stelle einen Bürotacker so auf den Bund, dass die Klammern von der Gurtschlaufe verdeckt werden. Nun setze einige Klammern. Meistens sind die Klammern dann nicht richtig zusammen gesteckt.  Um sie zusammenzudrücken, kannst Du eine Kombizange benutzen.

Verteile den Bund gleichmäßig. Fertig!


Montag, 29. Juni 2020

Feine Boho Bluse kürzen, säumen

Hallo ihr Lieben, heute kürze ich eine sehr dünne Boho Bluse.

Bei feinen, dünnen Stoffen empfehle ich die Bluse vor dem Nähen mit Sprühstärcke / Bügelhilfe vor zu behandeln, danach gut ausbügeln. Achte darauf, dass du eine Hitzeeinstellung hast, die für das Material sicher ist.

Ziehe die Bluse an. Markiere die gewünschte Länge mit ein paar Stecknadeln.
Bestimme die genaue Länge um welche die Bluse gekürzt werden soll. Lege ein Lineal mit einem Ende an den Saum, klebe dann bündig mit dem Ende des umgeknickten Stoffs einen Klebebandstreifen auf das Lineal.
Benutze die Markierung zum Umlegen des Saums entlang der ganzen Saums.
Bügele nun den umgelegten Streifen.

Der Originalsaum ist einfach umgelegt und etwa 1 cm breit. Also schneide den überschüssigen Stoff mit einem Abstand von 1 cm zur Bügelfalte ab.

Lege das abgeschnittene Stück bündig mit der unteren Kante rechts auf rechts auf den Blusenschlitz. Öffne mit einem Nahttrenner den seitlichen Saum.
Zeichne nun die Rundung an, folge dabei der ursprünglichen Kontur. Schneide mit 1 cm Abstand entlang der gezeichneten Linie.

Jetzt musst du den Rand mit einem Zickzackstich oder mithilfe einer Overlockmaschine säubern.

Bügele nun die Rundungsnahtzugabe um, verteile den Stoff dabei gleichmäßig.

Für so einen dünnen Stoff musst du unbedingt eine dünne Nadel der Nummer 70 oder 80 in deine Nähmaschine einsetzten.

Wähle einen gerade Stich mit 5-7 mm Länge. Steppe auf der rechte Seite den Saum fest. Der Abstand von der Nadel zum Rand soll 6-7 mm sein. Verwende den 6 mm weißen Strich auf der Stichplatte für die Orientierung beim absteppen. Fertig!

Donnerstag, 28. Mai 2020

Nähmaschine die ersten Schritte, einzelnen Elemente, Bestandteile und Funktionen an Beispiel von Singer Curvy.

Hallo, ich gratuliere dir zu deine erste Nähmaschine! 
Als erstes solltest du das Handbuch deiner Nähmaschine durchlesen, denn hier findest du alle wichtigen Anleitungen und Bezeichnungen. 
Stelle deine Nähmaschine auf einem freien Tisch vor sich hin. Schließe das Fußpedal an und stelle es unter den Tisch. Stecke dann erst den Netzkabel in die Nähmaschine, dann das Stecker in die Steckdose. Schalte die Maschine ein. Dann sollte das Licht an der Nähmaschine angehen. Nun ist die Maschine einsatzbereit. 


Oben auf der Nähmaschine ist ein Stab für das Nähgarn er heißt Garnrollenhalter. Stecke die Garnrolle auf den Garnrollenhalter und sichere sie mit einer Fadenablaufscheibe, damit der Faden
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   gut abläuft. Der Durchmesser der Fadenablaufscheibe sollte immer größer sein als der Durchmesser der Garnrolle. Auch hier oben befindet sich ein Spuler, seine Aufgabe besteht darin, das Garn auf die Spule aufzudrehen.

Rechts an der Maschine ist das sogenannte Handrad oder Schwungrad.  Mit dem Handrad kann die Nadel manuell auf und ab bewegt werden und so ein sehr präzise und kontrollierte Nadelführung zu ermöglichen. Den „Rückwärtsgang“ deiner Nähmaschine findest du an einer separaten Stelle hier links vorne.


Auf dem Maschinenkopf befindet sich das Fadenspannungseinstellrad.

Für 90 % Näharbeiten brauchst du nur das Fadenspannungs-Einstellrad auf „AUTO” zu stellen.  Durch eine leichte verschiebung der AUTOgrundstellung in+oder-Richtung erzielt man meistens ein besseres Nahtbild.


Rechts befindet sich Bedienungsfeld mit Musterauswahltasten, hier an Beispiel von Singer Curvy.
Beim Einschalten der Nähmaschine mit dem Hauptschalter leuchtet automatisch die LED-Anzeige auf dem Geradestich. Dies bedeutet, dass du jetzt mit dem Geradstich nähen kannst.
Zur Auswahl anderer Stichmuster drücke solange auf  die Musterauswahltaste der Musterreihe, in der sich dein gewünschtes Stichmuster befindet, bis das gewünschte Stichmuster leuchtet. 
Für die meisten Näharbeiten reichen die automatischen Stichbreiten- und Stichlängeneinstellungen deiner Nähmaschine. 

Die automatischen (vorprogrammierten) Voreinstellungen lassen sich leicht durch Bewegung der Stichbreiten-, Stichlängen- und Nadelpositionsschieber ermitteln. Beim Erreichen der automatischen Voreinstellungen blinkt die LED-Anzeige neben dem entsprechenden Schieber und ein akustisches Signal ertönt. Nachdem du die Voreinstellungen gefunden hast, kannst du Stichlänge, Stichbreite oder Nadelposition nach Bedarf verändern. 

Ausgehend von der Voreinstellung, bewege den Einstellschieber Stichbreiten-, Stichlängen- und Nadelpositionsschieber nach rechts oder links, um die gewünschte Einstellung zu finden. Bei jeder manuellen Einstellung blinkt die LED-Anzeige dreimal und ein akustisches Signal ertönt.

 Nähfußheber 
Es gibt drei Positionen für den Nähfuß. Nähfuß in unterster Stellung: zum Nähen. Nähfußheber in mittlerer Stellung: zum Einlegen und Herausnehmen von Nähgut sowie zum Wechseln des Nähfußes. Nähfuß in oberster Stellung: zum Auswechseln des Nähfußesoder Herausnehmen von besonders dickem Nähgut.

Der Nähfußhalter wird von unten auf den Kolben der Nähfußanbringung geschoben und dann mit der Schraube festgestellt. Nun kann jeder Fuß „eingeklickt“ werden. Der Nähfuß drückt den Stoff von oben gegen den Transporteur. Der wiederum drückt von unten dagegen und bewegt so den Stoff, je nach eingestellter Stichlänge, unter dem Nähfuß weiter. Der Nähfuß presst die Stofflagen so fest zusammen, dass diese sich gleichmäßig miteinander bewegen, so dass ein gleichmäßiges Stichbild entsteht.
Als Hilfe für die Stoffführung ist die Stichplatte ist mit einer Maßeinteilung in mm und Zoll versehen. Die Führungslinien auf der Stichplatte sollen Ihnen helfen, die Naht gerade zu führen. Sie sind durch Zahlen markiert, die den Abstand zwischen der Naht und der zentrierten Nadel angeben. Die Führungslinie auf der Spulenabdeckung ist für Nähte mit 6 mm Abstand (1/4") bestimmt. Diese Führungslinie ist nützlich zum Zusammennähen von Stoffstücken

Unter dem Nähfuß lässt sich die durchsichtige Spulenabdeckung entfernen, um an den Unterfaden zu kommen. 

Mit dem Fußpedal steuerst du die Geschwindigkeit, mit der sich dann die Nähnadel bewegt. Je mehr Druck du auf das Pedal ausübst, desto schneller bewegt sich die Nadel.

In nächsten Video zeige ich wie du die Ober- und Unterfaden in die Nähmaschine richtig einfädelst und einstellst. Gutes Gelingen und viel Vergnügen!
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Freitag, 24. April 2020

Faltbare Einkaufstasche mit extra Fach selber nähen


Hallo Ihr Lieben,  heute nähe ich eine faltbare Einkaufstasche mit einem extra Fach für die Maske.
Schneidet folgende Teile zu:
  • Baumwollstoff für Stoffbeutel: 2 x je 44 x 50 cm
  • Henkel: 2 x je 10 x 33 cm
  • Verschlusstasche: je 2 x 15 x 30 cm
  • Klettverschluss
Für die Taschenhenkel die Stoffteile jeweils rechts auf rechts mittig falten und bügeln.
Stoffteile auseinanderfalten, die langen Seiten jeweils bis zur Mitte falten,  in der Mitte falten noch mal bügeln und fixieren.
Jeweils rechts und links an dem Taschenhenkel knappkantig mit einem Geradstich entlangnähen.
Für den Verschluss die beiden Stoffteile rechts auf rechts auflegen und mit Klämmchen fixieren.  Um die Kanten herum nähen dabei eine Öffnung frei lasen.
Den Stoff wenden, die Wendeöffnung einklappen und mit einem Geradstich knappkantig vernähen. Nun an den Verschluss einmal oben und auf andere Seite unten einen Klettverschluss annähen.
Die beiden Stoffteile für die Einkaufstasche jeweils oben zweimal ca. 2 cm einschlagen und fixieren
Die Taschengriffe nun ca. 1/3  von der Außenkante entfernt unter den umgeschlagenen Stoff stecken.
Die Taschengriffe dann nach oben falten und feststecken. Mit einem Geradstich kreuzförmig knappkantig vernähen.
Den Taschenverschluss mit Taschengriffe auf einer Taschenseite (flauschiges Teil des Klettverschlusses ist oben) auflegen. Schau, dass der Verschluss passt. Markiere die untere Kante mit Stecknadeln. Taschenverschluss seitlich und unten festnähen. Oben bleibt eine Öffnung  frei.
 Die beiden Taschenteile rechts auf rechts aufeinanderlegen und Boden und Seiten füßchenbreit feststeppen.
Jeweils die Ecken der Tasche aufeinanderfalten, und ca. 5 cm von der Ecke entfernt abnähen. Taschenecken abschneiden. Die offenen Kanten mit Zickzack versäubern.
Tasche wenden. Nun kannst du eine Maske in das kleine Fach legen und  die Einkaufstasche in dem Taschenverschluss verstauen.

Freitag, 27. März 2020

Schutzmaske einfach und schnell

Hallo ihr Lieben,
heute zeige ich wie du eine Schutzmaske sehr einfach und schnell selbst nähen kannst. Dafür brauchst du nur ein Stück quer elastischen Jerseystoffs.
Messe zuerst Deinen Kopfumfang, bei mir sind es 57 cm, ziehe für die Elastizität 10 Prozent 57*0,1=5,7 cm ab und addiere 2 cm für die Nahtzugabe macht zusammen 53,3 cm , das ist die Breite. Die Länge 45 bis 50 cm. Elastischer Jersey hat in der Breite die größere Dehnung.

Breite 53,3 cm 

Länge 45 bis 50 cm.

Nun schneide Dir ein Rechteck mit ermittelten Massen zu.  Klappe das Stoffstück längs in der Mitte und stecke es zusammen. Schön wenn du eine Jerseynadel hast, setze sie in die Nähmaschine ein. Wähle einen elastischen Geradschtich mit Länge 4 bis 6 mm. Schließe die Seitennaht.
Bearbeite die Nahtzugabe mit einem elastischen Zickzack Stich. Danach bearbeite das obere und untere Ende des Schlauchs auch mit einem elastischen Zickzack Stich. Lege beide Enden der Seitennaht aufeinander und wende die Schlauch auf rechts.
Ziehe den Schlauch über den Kopf, sodass deine Nase und der Mund bedeckt sind. Um die Luftzufuhr von oben zu verhindern kannst du einmal den Rand nach innen oder nach außen umschlagen.
Ein Vorteil aller Mundschutz-Arten ist, dass man damit nicht mehr so leicht mit den Fingern in Kontakt mit den Schleimhäuten an Mund oder Nase kommt - auch nicht beim unbewussten Griff ins Gesicht. So sinkt die Gefahr von Schmierinfektionen. Nach jedem Gebrauch muss die Maske gewaschen werden! Also nähe dir gleich ein paar Masken. 

Dienstag, 17. März 2020

Jeans im Schritt stopfen. DIY Tutorial . Darn crotch jeans sample




Hallo ihr Lieben, heute stopfe ich ein Loch im Schritt meiner Jeans mithilfe einer Nähmaschine. Zusätzlich brauchen wir einen Stickrahmen und einen Stopf- und Stick-Nähfuss.

Schneide ein Stückchen Vlieseline zum Aufkleben passend zu. Es soll etwas größer als das Loch sein. Wende die Jeans auf die linke Seite, bügele dann Jeans im Schritt. Lege das Vlieseline auf das Loch. Bügele es nach der Anleitung vorsichtig auf.

Um das Stopfen zu erleichtern, empfehle ich einen Stickrahmen zu benutzen. Spanne den Rahmen so, dass sich das Loch in der Mitte des Rahmen befindet. Wichtig ist jetzt, einen farblich gut passenden dünne Faden zu finden.

Zum Stopfen ist ein Stopffuß für der Nähmaschine sehr hilfreich. Der Stopffuß eignet sich prima um handgeführte Stick- und Stopfarbeiten auszuführen.

Entferne erst den Standardnähfuß. Löse vorsichtig die Schraube, bis die Bohrung zugänglich ist. Drücke den Stickfuß vorsichtig zusammen und schiebe den Stift des Fußes so weit wie möglich in die Bohrung des Nähfußhalters ein. Ziehe die Schraube wieder fest. Der lange Arm muss hinter der Nadelbefestigungsschraube sitzen.

Den Transporteur der Nähmaschine muss nun unwirksam gemacht werden. Dafür setze ich in die vorgesehene Öffnungen in der Stichplatte eine Transport-Abdeckplatte  aus dem Zubehör der Nähmaschine, ein.

Wähle einen Geradstich ausStopfe die schadhafte Stelle, indem du immer mit dem Webmuster nähst. Setze den Stopffuß ab und führe den Stoff gleichmäßig vor- und rückwärts und jeweils etwas über den schadhaften Bereich hinaus. Beim Nähen ohne Transporteur bestimmst du die Stichlänge. Eine gleichmäßige, mittlere bis hohe Nähgeschwindigkeit führt zu einer gleichmäßigeren Länge des Geradstichs.

Zur Not kannst du auch ohne Nähfuß versuchen zu stopfen, was aber viel umständlicher ist. 
Das überstehende Vlieseline schneide vorsichtig weg.

Fertig! Nun kann ich die Jeans wieder für die Werkstatt anziehen



Dienstag, 3. März 2020

Ein enge Rock mit Schlitz und verdecktem Reißverschluss weiter nähen. Anleitung


Hallo ihr Lieben,
heute zeige ich, wie man einen zu engen Rock etwas weiter machen kann.

Mein Plan ist: den Bund und ein paar Zentimeter von der oberen Kante abzuschneiden und wegzuwerfen, die Nahtzugaben und Abnäher, soweit es geht, auslassen. Danach werden die Teile wieder zusammen genäht.

Rock auseinander nehmen.

Let's go. Erst muss das Futter weichen. Den Bund vom Rock trennen. Das Futter kann ich nicht mehr brauchen. Alle 6 Abnäher öffnen. Reißverschluss mit Hilfe eines Nahttrenners  lösen.  Noch muss ich den Schlitz aufmachen.
Überraschung. Die hintere Mittelnaht  bietet mir eine Möglichkeit 3 Zentimeter in der Weite zu gewinnen.

Rock wieder zusammensetzen

An den Taille setze  ich  Markierungen im Abstand von 2,5 cm. Verbinde alle Striche und schneide den Streifen ab.
Ich benutze hierfür eine Overlock Nähmaschine, die ermöglicht es in einem Arbeitsgang präzise abzuschneiden und gleichzeitig die Schnittkanten zu versäubern.  Wer so eine Maschine nicht im Kühlschrank hat, muss den Streifen mit der Schere abschneiden dann mit einem passenden Stich versäubern.

Naht verdeckter Reißverschluss einnähen.

Hintere Mittelnaht bis zum Schlitz mit Klämmchen zusammen heften.
In meinem Rock sind die originalen Markierungen des Herstellers noch zu sehen. Mit 1,5cm Nahtzugabe die Naht steppen. Verriegele das Nahtende.
Nun die Nahtzugaben auseinander bügeln, auch von der rechten Seite. Die geöffnete Nahtzugaben mitsamt des Saumes auch von der rechten Seite platt bügeln.

Lege das Werkstück so, dass du auf einer der Nahtzugaben nähst. Alle anderen Lagen liegen auf der anderen Seite und werden nicht mit vernäht. Öffne den Reißverschluss und lege die eine Seite so auf die Nahtzugabe der eben gehefteten Naht, dass die Zähnchen, die eine Art Spirale bilden, direkt neben der zugehefteten Naht liegen. Das geht ziemlich gut, denn durch die Differenz der Lagen bildet sich eine kleine Erhöhung. An diese stoßen die Zähnchen an.

Wer keine magischen Kräfte besitzt, alle Nähte wie von Zauberhand perfekt gerade zu nähen, heftet den Reißverschluss erst mit ein par Stiche per Hand. Hefte jetzt das Band des Reißverschlusses an die Nahtzugabe. Es geht erst mal darum, den Reißverschluss “am Platz” zu halten. Die andere Seite einfach von unten nach oben nähen, um es bequemer zu haben.

Nun kann die Naht, die den Reißverschlussschlitz geschlossen hat, wieder  auftrennt werden.

Der Nahtreißverschlussfuß hat zwei “Tunnel”, durch die beim Annähen die Zähnchenspiralen laufen sollen.Öffne den Reißverschluss ganz und schiebe den Schlitten bis nach ganz unten.

 Dann wird die Spirale glatt gestrichen, sodass die Nahtstelle zwischen Band und Spirale zu sehen ist. Dafür eignet sich der Daumennagel perfekt. Beim Nähen soll die Reisverschlußspirale die ganze Zeit zur Seite gedreht  werden, sodass die Nadel ganz dicht an den Zähnchen stechen kann. Sichere die Naht wieder mit etwas Abstand zum Reißverschluss.

Zeichne auf der unteren linken Rockseite den Verlauf von Schlitz und Saum mit Kreide nach. Falte das untere Schlitzende und befestige es mit einer Stecknadel. Nähe entlang der Kreidemarkierung.

Abnäher 

Nun ist die Zeit zur Anprobe reif. Wie du siehst habe ich genug Platz für die Taille gewonnen! Messe den Taillenumfang. Bei mir sind es 91 cm. Nehme ein festes breites Band und schneide dir ein Stück mit der Länge des Taillenumfang plus 3-4 cm für jedes Ende als Nahtzugabe zu.
Ermittle den Taillenumfang des Rock, bei mir sind es 101 cm. Die Differenz zwischen diese Zahlen ist 10 cm, ich ziehe 4 cm für die Bundfreiheit ab, macht also 6 cm zu viel. Diese überschüssigen Stoff verteile ich auf 6 Abnäher à 1 cm pro Abnäher.

Ich überprüfe die Endpunkte der alten Abnäher, die müssen links- rechtssymmetrisch sein. Nun zeichne ich die Abnäher unter Zuhilfenahme eines Lineals ein. Erst rechtwinklig zum Bund eine Mittellinie, dann die Breite und verbinde die Enden .

Befestige die Abnäher mit Klämmchen oder Stecknadeln. Bei Abnähern ist zudem zu beachten, dass man am Ende die Fäden gut verknotet.
Die Abnäher werden in Richtung Mitte aufgebügelt.

Einfache Bündchen annähen.

Zugeschnittenes Band rechts auf rechts auf die obere Rockkante stecken, dabei  den Bund gleichmäßig auf die Länge verteilen. Wer keinen Besuch von der Muse erhält, heftet das Band mit Heftfaden fest. Bund mit Nähmaschine aufnähen.
Bandende schräg nach hinten umlegen und mit einer Stecknadel befestigen.
Den ganzen Band umlegen, sodass 2 mm der obere Rockkante mit umgeknickt wird. Und so, fest bügeln. Ich hefte das Band mit Heftfaden.
Bund auf rechts 1 cm breit absteppen.

Schlitz und Saum mit Blindschtich befestigen.

Nun kannst du den Schlitz und den Saum per Hand mit einem Blind- oder Hexenschtich unsichtbar befestigen. Ich befestige die Beläge mit der Nähmaschine mithilfe des Blindschtichfußes. Dafür muss man erst den Besatz umfalten, mit Stecknadeln fixieren und absteppen. 
Wie es genau  funktioniert, habe ich in einem anderen Video schon mal gezeigt.

Als letztes bügele ich den Rock insbesonderes Schlitz, Saum  und  die obere Rockkante richtig aus. Fertig! Ich kann mein Pariser Kostüm wieder ins Restaurant anziehen.

Samstag, 18. Januar 2020

Anleitung: Mit Blindstich (fast) unsichtbare Säume nähen

Hallo ihr Lieben,  heute zeige ich, wie man einen Blindstich mit der Nähmaschine machen kann.

Oft sparen günstige Kleiderproduzenten manche Nähvorgänge, um  die Produktionskosten zu drücken.
Hier ist ein Beispiel davon. Die Belege sind innen nicht befestigt, so biegen sie sich und bilden auch außen Falten. Mit Nähmaschine nähe ich die Besätze  an.
Der Blindstich wird hauptsächlich für die unsichtbare Saumbefestigung verwendet.
Breite dein Kleidungsstück auf dem Tisch aus. Befestige zuerst den Besatz  an der Jacke einfach mit Stecknadeln.
Falte  nun den Stoff mit der Unterseite nach oben, stecke dann die Stecknadeln um.
Setze den Blindstichfuß ein und wähle den Blindstich aus. Meine Singer Curvy bietet einen einfachen Blindstich für normale oder feste Stoffe, und einen elastischen Blindstich für Stretchwaren oder feine Stoffe. Da der Stoff sehr dick ist wähle ich längere Stiche aus.
Die Oberfadenspannung setze ich auf AUTO
Der Saum wird auf der linken Seite des Stoffs genäht.
Lege das Nähgut so unter den Nähfuß. Drehe das Handrad entgegen dem Uhrzeigersinn, bis die Nadel völlig nach links schwenkt.  Es ist wichtig, dass die Nadel mit ihrem linken Anschlag ganz knapp an der Falte einsticht.


Falls dies nicht der Fall sein sollte, stelle die Führung (B) auf dem Blindstichfuß so ein, dass die Nadel knapp an der Kante einsticht und die Blindstich-Führung am Anschlag der Falte entlang läuft.
Hinweis: Für einen engeren oder breiteren Blindsaum, zuerst Stichlänge und -breite wie gewünscht einstellen. Dann Führung einstellen.
Nähe langsam, und führe den Stoff gleichmäßig entlang der Führung.
An der Oberseite ist der Blindstich nun kaum zu sehen.