Hallo ihr Lieben, meine Singer Curvy streikt.
Fehlerbeschreibung
Nachdem es mir beim Nähen eine Nadel seitlich in die Stichplatte reingehauen und verbogen hat, näht die Maschine nicht mehr richtig. Wenn ich versuche, ein breites Stichmuster zu nähen, dann werden Stiche ausgelassen.
Diese Fehler sind recht typisch nach einem Nadelbruch. Auffallend ist, dass der Knoten genau dann fehlt, wenn die Nadel auf der linken Seite sticht. Ein gerader Stiche funktioniert immer noch, wie dieses Beispiel zeigt.
Ich habe zuerst alle im Handbuch beschriebenen Fehlermöglichkeiten abgearbeitet, geputzt und geölt. Leider hat das nicht geholfen. Meine Vermutung ist: Der Greifer ist nicht richtig eingestellt.
Überprüfung des Bezugs zwischen Nadel und Greifer
Im Normalfall sticht die Nähmaschinennadel mit dem Oberfaden durch das Nähgut. Beim Rückgang der Nadel bildet der Faden eine Schlinge. Diese Schlinge wird von der Greiferspitze erfasst und geweitet.
Die Nadel geht wieder nach oben. Der Oberfaden wird um die ruhende Spulenkapsel herumgeschlungen. Die Fadenschlinge rutscht vom Greifer herunter und liegt nun um den Spulenfaden herum. Beide Fäden werden nach oben festgezogen. So entsteht ein Knoten im Stoff.
Wenn der Greifer nicht zur richtigen Zeit an der Nadel vorbei kommt, würde man dieses Problem als ein Timing Problem bezeichnen. So wie man es hier sieht. Als die Nadel mit Wucht daneben stach, verdrehte sich der Greifer, infolgedessen verschob sich der Greifer auf der Welle.
Seitdem laufen Nadel und Greiferspitze asynchron, im Stoff bildet sich keine richtige Naht. Das heißt, ich muss Greifer und Nadel wieder synchronisieren.
Vorbereitung
Schalte den Netzschalter ein. Wähle den Geradenstich aus.
Ich nehme den Nähtisch ab und entferne auch den Nähfuß. Drehe beide Schrauben der Stichplatte heraus. Wenn die Schraube gelöst ist, sind es nur wenige Umdrehungen. Die zweite Schraube ist nun auch weg.
Dann genau an diesem Punkt auf die Stichplatte drücken und sie nach vorne ziehen. Entferne dann die Spule mit Spulengehäuse.
Ich setze eine brandneue Nadel der Größe 90 ein. Es ist äußerst wichtig, dass die Nadel unbenutzt ist! Die Nadelstange muss natürlich oben sein.
Bewege die Nadel durch Drücken des Nadelpositionsschiebers in die linke Position.
Ich drehe jetzt die Maschine einmal mit der Hand durch. Hierfür muss an dem Rad gegen den Uhrzeiger gedreht werden und dann schauen wir, was passiert.
Die Nadel senkt sich, trifft den Freiraum. Allerdings ist der Haken, der jetzt von rechts ins Bild kommt, zu weit weg und erwischt den Faden nicht mehr. Deshalb haben wir keine Knoten, das heißt, wir müssen jetzt den zeitlichen Bezug zwischen der Nadel- und Greiferposition ändern.
Dann lege ich die Maschine einfach vorsichtig auf die Rückseite. Hier unten erkennt man einen Deckel. Der Deckel hat drei Kreuzschlitzschrauben, einfach ausdrehen und schon fällt der ganze Deckel ab.
Hier erkennt man, wie die Maschine funktioniert. Während ich mit der Hand drehe, kann ich mir den Mechanismus anschauen. Der Steuerriemen nimmt die untere Welle mit und da haben wir auch die Einstellmöglichkeit. Hier sind zwei Schrauben, mit denen man den Bezug zur Achse ändern kann.
Greifer Einstellen
Bewege das Handrad weiter gegen den Uhrzeigersinn, bringe die Nadel langsam in ihre niedrigste Position. Von diesem Punkt an drehe ein wenig weiter, bis sich die Nadel zu heben beginnt. Die Spitze der Nadel muss mit der rechten Seite dieses großen Punktes im Greiferraum fluchten. Schau zudem hier oben, dort gibt es einen kleinen Punkt. Dieser muss zur Greiferspitze zeigen.
Drehe die Maschine wieder um, eine Schraube ist zugängig, wenn die Nadel in der Nähe des tiefsten Punktes ist, die lasse ich jetzt noch zu. Drehe weiter auf die zweite Schraube und öffne diese.
Für die Schrauben braucht man entweder ein klassischen Inbusschlüssel mit 2,5 mm der sieht so aus, oder ein Bit gleicher Größe.
Dann wieder zurückdrehen und die andere Schraube lösen. Jetzt ist der Bezug zur Achse vollkommen frei.
Die Nadel steht so, dass sie, nachdem sie die niedrigste Position durchlaufen hat, gerade wieder auf dem Weg nach oben ist. Die Spitze der Nadel muss mit der rechten Seite dieses großen Punktes im Greiferraum fluchten, und ca. 2 mm vom Boden weg sein.
Mit der Hand kann ich jetzt den Greifer bewegen. Ich drehe ihn so, dass seine Spitze genau über dem kleinen Punkt steht und die Nadel gerade mit dem rechten Rand des großen Punktes fluchtet.
Ziehe nun eine der Schräubchen an.
Drehe Handrad durch und schaue, ob das Timing soweit gut ist. Die Nadel senkt sich, trifft den Freiraum, der tiefste Punkt liegt ungefähr hier, ca. 2 mm vom Boden weg. Bevor sie richtig nach oben geht, kommt der Haken. Der Faden wird aufgefangen. Er kann einen Knoten bilden.
In dieser Stellung drehe ich jetzt eine der Schrauben gut zu. Drehe weiter und ziehe die zweite Schraube an. Ich mache einen finalen Test, das sieht soweit gut aus.
Maschine in Betrieb nehmen
Die Schrauben sind wieder fest. Jetzt kommt der Deckel auf die Maschine. Wenn ihr die Schrauben einsetzt, müsst ihr erst kurz in die Gegenrichtung drehen. Ah, habt ihr gehört, jetzt hat die Schraube ihr Gewinde gefunden, und dann geht sie ganz leicht rein. Achtung. wenn sie schwer geht, schneidet Ihr ein neues Gewinde im Kunststoff.
Jetzt die Nadel wieder in die höchste Stellung bringen. Nun setzt man die Spule mit Gehäuse wieder ein. Hier gibt es eine Nase, die Nase muss an der Feder anliegen, ein bisschen spielen und drin ist sie. Die Nase habe ich extra farblich markiert.
Setze die Platte an und drücke ein bisschen hier darauf, dann zart nach hinten schieben. Wenn die Löcher passen, setze ich die Schrauben ein. Mit der Hand eindrehen und dann nur ganz leicht mit diesem Mini-Schraubendreher anziehen.
Schalte die Maschine an, jetzt geht sie wieder in Grundstellung. Die Naht sieht gut aus. Fertig
Ein Blog für Haushalt: Nähen, Reparieren, Kochen, Basteln und Malen. Alles was ich so täglich mache.
Donnerstag, 20. März 2025
#Nähmaschine lässt Stiche aus - was tun? Anleitung. Timing zwischen Nadel und Greifer einstellen
Abonnieren
Posts (Atom)